Vor 50 Jahren auf dem Weg nach München
Vor 50 Jahren auf dem Weg nach München
Ein historisches Abenteuer in moderner Zeit unternahm die Einbecker Brauhaus AG auf Initiative ihres damaligen Brauereidirektors Karl-Ernst Lenz vor 50 Jahren: Im Mai 1969 bewegte sich 14 Tage lang begleitet von bundesweitem Medienecho ein historischer Biertreck von Einbeck nach München. Zwei Bierfuhrwerke, ein großer Planwagen für den Tross, acht Bierfässer mit insgesamt etwa acht Hektolitern Bockbier, 30 Reiter, Herolde und bewaffnete Knechte, die alle prächtige historische Kostüme tragen, reiten und fahren quer durch Deutschland über die „Bockbierstraße“ in die bayerische Metropole nach München. Ohne Einbeck gäb’s ja bekanntlich kein Bockbier. Nicht im Mai und nicht in München. Und damit diese im Laufe der Jahrzehnte zu verblassen drohende Botschaft möglichst viele vernehmen mögen, war Brauereidirektor Lenz auf die Idee des historischen Biertrecks in die bayerische Landeshauptstadt gekommen. Später folgten noch Biertrecks nach Lübeck (1972), ins Rheinland nach Bonn (1973) und nach Celle (1978). Premiere war aber vor 50 Jahren, im Mai 1969: Längst legendär sind Ziegenbock „Ator“ und der Film über dieses Unternehmen, der auch regelmäßig in der großen Bierausstellung im Einbecker Stadtmuseum gezeigt wird. Nach der Verabschiedung in Einbeck am 8. Mai auf dem Marktplatz kam der historische Biertreck am 22. Mai 1969 in München an. Auf dem „Platzl“ war ein kleines Festprogramm organisiert, wobei sich die Münchener Brauereien arg zurückhielten (außer der Ayinger).
Vor den Reden von Bürgermeister und Landtagspräsident hielt der Einbecker Brauereidirektor Lenz eine Ansprache „und übergibt zwei Fass harter Gulden als Olympia-Spende an die Olympia-Sieger Manfred Schnelldorfer und Erhard Keller„, wie es im Programm heißt. „Zum anderen spendet er 8 hl edlen Gerstensaftes für die Münchner Altersheime.“ Der damalige Juniorchef der Brauerei zu Aying, Franz Inselkammer, „verehrt den Einbecker Mannen 1 Zentner Leberkäs, 5 Kilo bayrischen Senf sowie 200 Liter des überall geschätzten Ayinger Pils“. Anschließend waren Ehrengäste „und 200 alte Münchner und Münchnerinnen zur bayrischen Brotzeit mit Einbecker Bier und Ayinger Pils“ eingeladen, heißt es in der Programmfolge. Darauf folgte ein zünftiges Unterhaltungsprogramm mit dem Abschluss: Peter Neu singt Gstanzl.